»Lenkt man das Augenmerk auf Albert Stuwes künstlerische Entwicklung, so stellt man fest, dass er ohne Anleitung und Förderung schon in frühester Jugend allein aus sich selbst heraus eine starke schöpferische Kraft entwickelt. Gegen alle Widerstände und Nichtbeachtung seines Talents verfolgt er unerschütterlich sein Ziel, Maler und Dichter zu werden. (…) In den fünfziger Jahren werden die Lehr- und Gesellenjahre, um diesen Vergleich zu benutzen, beendet. Albert Stuwe setzt sich als freischaffender Künstler durch, er entwickelt seinen ganz persönlichen Stil, ein Stamm von Sammlern hat sich gebildet, und er findet nicht nur regional Anerkennung. (…) Aus der genauen Beobachtung der Dinge und Menschen um sich herum, seiner starken Affinität zu Landschaft und der Faszination, die für ihn von Bäumen, Mühlen, Türmen und Schiffen ausgeht, entwickeln sich die grotesken Landschaften und die Symbiose von Mensch und Natur (…) Ab den fünfziger Jahren lässt sich auch eine Vielzahl von Ölbildern feststellen. Es handelt sich nahezu durchweg um kleinformatige Bilder, die oft aus dem Dunkelblau herausgearbeitet sind und eine geheimnisvolle Atmosphäre verströmen. (…) Nach 1960 treten weitere Veränderungen in Albert Stuwes Werk auf (…) Als betrachte man die Arbeiten alter Meister, kann man den winzig kleinen Landschaftsdetails nachspüren. Albert Stuwes Phantasie scheint in diesen Arbeiten überzufließen, so dass der Eindruck entsteht, als böte das Bildformat zu wenig Platz, um die Vielzahl der Details und Symbole zu fassen. (…) Zeichnungen der siebziger Jahre sind mit einem Netz von feinen Linien überzogen und erwecken den Eindruck, als seien sie kaleidoskopartig zusammengesetzt. (…) Eindeutig schreitet die Verrätselung der Bilder immer weiter fort, neue Symbole tauchen auf, die surrealistische Tendenz und das narrative Moment intensivieren sich. (…) Die Zeichnungen der achtziger Jahre zeigen in ihrer freien und dynamischen Gestaltung eine neue Qualität. Dezidiert ausgeführte Flächen stehen neben skizzenhaft belassenen oder gar unbehandelten. Die Zeichnungen erhalten große Durchlässigkeit und Offenheit.«